Trials Fusion im Xbox-One.de Test

Autor des Artikels: Steven Wilcken

Trials-Fusion-Runs-at-900p-on-Xbox-One-1080p-on-PS4-Reaches-60fps-on-Both[1]Wer kennt es nicht? Eines der erfolgreichsten Arcade Spiele, welches 2009 exklusiv auf der Xbox 360 erschien. Mit Trials 2 und Trials Evolution erschienen noch zwei weitere erfolgreiche Ableger des Spiels. Beide Spiele Konnten mit grundsätzlichen Verbesserungen und neuen Features den jeweiligen Vorgänger ausstechen.

Mit Trials Fusion erschien nun der vierte Teil der Marke und erscheint diesmal auch auf der Playstation 4. Getestet wurde von allerdings die Xbox One Version des Spiels. Kann sich der neue Ableger den von seinen alten Teilen weiter abheben? Oder ist es doch schlechter als angenommen?

Trials? Was ist eigentlich Trials?

Trials kommt aus dem englischen und heißt übersetzt Prüfung. Die Sportart stammt ursprünglich aus England und beinhaltet Geschicklichkeitsprüfungen in schwerem Gelände. Hinzu kommen die Einschränkungen, dass man immer in Bewegung sein muss und Streckenbegrenzungen, bzw. Markierungen nicht berührt werden dürfen. Durchgeführt wird dieser Sport mit fast allen Fahrzeugen, darunter Autos, LKW, Fahrrad, Motorrad, etc.

In Trials Fusion aber, haben die Entwickler von Redlynx nur zwei Fahrzeuge im Angebot. So entschied man sich das durch alle Teile bekannte Motorrad zu nutzen und neu hinzugekommen ist das Quad. Allerdings ist das Quad nicht auf allen Strecken nutzbar.

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Lasset das Rennen beginnen!

Dennoch ist das Spiel mindestens genauso überzeugend wie sein Vorgänger Trials Evolution. Immer noch fährt der Spieler sein Gefährt von links nach rechts und muss diverse Hindernisse überwinden. Man rast durch Loopings, über alte Baumstämme, springt über tiefe Abgründe und macht dabei noch diverse Tricks in der Luft.

Der Trieb dahinter immer wieder die Perfekte Zeit zu fahren und den Durchgang so perfekt wie möglich zu absolvieren. Nett an dieser Stelle, spielt man die Standard Strecken, werden Spieler aus der Freundesliste als kleines Symbol angezeigt, welche das Spiel auch besitzen und man sieht, wie gut diese auf der Strecke waren und vor allem wo diese Probleme auf der Strecke hatten.

Umso mehr motiviert Trials Fusion den Spieler immer besser sein zu wollen als seine Freunde. Das lässt sich auch noch gut in der ersten Hälfte des Spiels bewältigen, aber ab der zweiten Hälfte des Singleplayers wird das Spiel zunehmend schwerer. Eine Strecke dort fehlerfrei zu fahren erfordert viel Übung und absolute Kontrolle über sein Gefährt.

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Nichts Neues im Westen

Bis hierher sollte man die Spielweise schon aus den Vorgängern kennen. Bis auf, dass man auf manchen Strecken auch ein Quad nutzen kann, gibt es kaum Neuerungen. Trotz des Angeblich futuristischen Settings, vermisst man ungewöhnliche Kulissen oder Szenarien. Man fährt hauptsächlich durch Wälder, Urbane umgebunden und Städte.

Man hätte sich durchaus mehr vorstellen können, da nun wirklich kaum Unterschiede zu den Vorgängern festzustellen sind. Es weckt in einem das Gefühl, dass sich der Entwickler ein wenig zu sehr auf seinen Lorbeeren ausruhen wollte. Am besten sieht man dies, an dem mitgelieferten Strecken Editor.

Dieser ist zwar sehr umfangreich und man hat allerhand Möglichkeiten interessante und auch lustige Strecken zu bauen, allerdings sucht man ein Tutorial vergebens, welches in den Vorgängern noch vorhanden war. Redlynx hat sich das hier an der Stelle sehr einfach gemacht und ein Video-Tutorial auf YouTube online gestellt. Es beinhaltet zwar alle nötigen Informationen, ist allerdings nur auf Englisch, was für den einen oder anderen nicht verständlich ist.

Stand da eben nicht was von Tricks?

Richtig, hat man die dritte Welt erfolgreich gespielt, wird dem Spieler ein neues Element in Trials Fusion vorgestellt, nämlich die Tricks. Diese Tricks werden über den rechten Analog-Stick gesteuert. Leider ist genau diese Steuerung relative unpräzise und der Fahrer führt irgendwas aus nur nicht das, was wir uns vorgestellt haben.

Interessant ist aber, dass während der Stunts, bzw. Tricks auf dem Fahrzeug, setzt die Ragdoll Physik nicht aus. Dementsprechend kann es relativ kniffelig werden im Sprung, den ein oder anderen Trick, auszuführen. Grundsätzlich kann man auf jeder Strecke diese Akrobatischen Leistungen vollführen. Allerdings sind diese dort nutzlos und erschweren einem nur die Fahrt.

Dafür gibt es hin und wieder aber so genannte FMX Strecken bei denen die Kunststücke mit Punkten belohnt werden. Nur hier macht es eigentlich Sinn diese auch umzusetzen. Aber leider tauchen diese FMX Strecken viel zu selten auf.

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Das war doch noch nicht alles oder?

Interessant werden diese Komponenten dann im Multiplayer Modus, der allerdings nicht mehr ganz so umfangreich ausfällt wie bei den Vorgängern. Es gibt zwar noch den vier-Spieler-Modus, allerdings nur noch Lokal an einer Xbox. Der berühmte Trials-Modus fällt leider komplett weg.

Ebenfalls wurden die lustigen Bonuslevels, welche Trials auch groß gemacht haben, sehr beschnitten. Konnte man in den vorherigen Teilen bspw. Noch mit UFOs über die Strecke fliegen, gibt es in Fusion nur noch langweilige Balancekurse oder Weitsprung strecken.

Dafür führt der Entwickler aber erstmals Herausforderungen in Trials ein. Um diese zu bewältigen ist sehr viel Fingerspitzengefühl von Nöten und hebt die eventuelle Spieldauer noch einmal ein wenig an. So muss man beispielsweise die eine oder andere Strecke mit Vollgas bewältigen oder 10 Saltos ohne Fehler zustande bringen.

Erfahrene Spieler werden mit Trials aber nicht sehr lange Spaß haben. In gut 3-4 Stunden hat man alle Strecken gespielt und man kann sich noch mit den Herausforderungen beschäftigen. Aber im Grunde war es das mit dem Umfang.

Und was hat das Spiel nun unter der Haube?

Viel sollte man bei diesem Titel nicht erwarten. Dennoch kann man sagen, dass es eigentlich nicht viel zu kritisieren gibt. Was allerdings ärgerlich ist, das Spiel baut auf dieselbe Engine wieder der Vorgänger Trials Evolution auf. Dummerweise hat der Entwickler auch sämtliche Bugs mit übernommen. So kann es bspw. Sein, dass nach einem zurücksetzen der Strecke die Texturen erst verzögert geladen werden.

Das hätte vermieden werden können und ist durchaus ärgerlich. Davon ab macht das Spiel aber eine gute Figur. Die Strecken sehen sehr gut aus, die Landschaft wirkt überzeugend und die Lichteffekte runden die Sache noch ganz gut ab. Trotz der alten Engine läuft das Spiel auf der Xbox One nur in 900p aber in 60 Frames. Die Playstation 4 erreicht eine gleiche Framerate, allerdings in 1080p.

Dafür glänzt das Spiel aber mit einer guten Akustischen Untermalung. Die Musik ist von Gebiet zu Gebiet abwechslungsreich und je nach Fahrzeug ändern sich auch die Motorengeräusche, wie das Fahrverhalten zwischen Motorrad und Quad.

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Fazit:

Redlynx haben mit Trials Fusion wieder einen soliden Titel veröffentlicht. Leider verpasst das Spiel an der einen oder anderen Stelle mit Innovationen und Neuerungen zu glänzen. Hier und da fühlte sich das Spiel eher wie ein Update von Trials Evolution an und bietet dafür noch viel weniger Content. Vielleicht liegt das aber auch an der neuen Preispolitik des Entwicklers. So kann man Trials erstmals auch als, und nur als Deluxe Edition im Handel für rund 40€ erwerben. Digital gibt es das Spiel nur in der Standard Edition für 20€. Grundsätzlich sind die Spiele in der jeweiligen Edition identisch. Nur ist in der Deluxe Edition noch ein Season Pass enthalten, welcher ganze 6 DLCs beinhaltet. Vielleicht wird so das ein oder andere Feature noch in das Spiel schaffen.

Für Fans von Trials wird dieser Ableger ein Muss sein. Alle anderen können sich das Spiel anschauen, sollte man Interesse an Arkade-Motorsport haben. Allein der lokale Multiplayermodus kann für den ein oder anderen Lustigen Abend mit den Kumpels sorgen.


Pro:
+ Gute Lichteffekte
+ Super Sounds
+ Neus Quad
+ 4 Spieler Lokal-Coop
+ Einfacher Einstieg
+ Riesiger Strecken Editor

Contra:
– Alte Engine
– Kein Online-Multiplayer
– Nur ein Singleplayer Spielmodus
– Wenige Innovationen
– DLC-Politik unverschämt

Wertung: 3/5