PlayStation Store: Sichtbar wird nur, wer tausende Dollar an Sony überweist. Indie-Entwickler klagen.

Autor des Artikels: Steven Wilcken

Der PlayStation Store ist ein wichtiger Umsatzmarktplatz, wenn es darum geht Spiele über die PlayStation zu verkaufen. Damit das vor allem bei Indie-Spielen gelingt ist es nötig, dass man irgendwie Aufmerksamkeit erhält – bzw der Shop das eigene Spiel zumindest mal für ein paar Tage „highlighted“. Wer jedoch denkt, dass Sony hier noch mit Indie-Programmen und co nachhilft – der hat sich wohl ordentlich getäuscht. Denn selbst bei Kleinstentwicklern möchte man für diesen Support ordentlich abkassieren.

So gab es nun einen Leak, dass Sony mindestens 25.000 US Dollar kassiert, wenn Entwickler oder Publisher ihre Spiele sichtbar im PlayStation Store hervorheben möchten. Außerdem können Entwickler nicht ohne weiteres selbst bestimmten, ob ihr Spiel im Store mit einem Rabatt angeboten wird.

Geleaked wurden die Insider Infos in Tweets von Lain Garner, der frustriert das Handtuch wirft und sich über die „Plattform X“ aufregt. Der komplette Name wurde zwar nicht genannt, aufgrund der Ausführungen scheint jedoch sicher, dass Garner die PlayStation meint. Lain Garner ist Mitbegründet des unabhängigen Spiele-Publishers Neon Doctrine und auf wohlwollen solch großer Anbieter angewiesen.

So beschwert er sich in seinen Tweet darüber, dass er keine Möglichkeit besitze die Spiele des Publisher zu Verwalten, etwas für die Store Front einzustellen und das man auch keinen Launch Rabatt oder ähnliches festlegen kann. Das sei besonders ärgerlich, da es auf Kunden der Publisher so wirke, als würde man manche Plattformen bevorzugen. Gerne würde Garner die Werbeaktionen auf allen Plattformen Synchronisieren. Kann dies jedoch nicht ohne größere Investion von mindestens 25.000 US Dollar machen.

Auch die Kollegen von Kotaku sind auf das Thema eingestiegen und gaben dabei bekannt, dass Sony sich in bestimmten Fällen das Hervorheben noch besser bezahlen lässt. Beträge bis 200.000 Dollar sollen hier im Spiel sein.

Auch Microsoft soll in seinen Geschäftstabellen Möglichkeiten bieten, dass man gegen Bezahlung besonders sichtbar auf der Xbox wird. Allerdings gab es hier noch keine öffentliche Diskussion, weshalb vielleicht grundsätzlich ein paar mehr Möglichkeiten für Indie Entwickler und Indie Publisher bestehen.

Neben Kotaku sollen sich mittlerweile auch noch dutzende weitere Entwickler zur Diskussion gemeldet haben. Zum Beispiel moniert auch Matthe White von Whitehorn Games, dass man nicht nur den Eintrag im PlayStation Store nicht selbst managen kann. Auch der E-Mail Support sei katastrophal. Das erstellen von Gutscheinen für Kickstarter-Backer zum Beispiel soll Monate in Anspruch nehmen. Niemand würde auf Support Emails antworten.

Darüber hinaus wird kritisiert, dass die Abrechnungen alleine einen Vollzeitmitarbeiter beschäften würden, da Sony die Verkaufsberichte als Exel-Gestützte Rechnung versenden würde, die eine manuelle Rechnungsstellung erfordern. Man habe das Gefühl als sei man noch im Jahr 1928 – wird hier sarkastisch geflucht.

Unterm Strich bleiben die Beschwerden großer Entwickler jedoch aus. Zu groß ist wohl die Angst davor, eventuell einen aufgebauten Draht zu Sony zu verlieren.

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