God of War Ragnarök im Test.

Autor des Artikels: Steven Wilcken

God of War Ragnarök ist nun eine Woche im Handel und die meisten Serienfans sind bereits tief in den Nachfolger eingestiegen. Wir durften ähnlich wie ihr erst mit dem Start von God of War Ragnarök anfangen und sind mit unserem Test etwas später dran, als einige andere große Videospielportale. Aber sei es drum – auch wir konnten die God of War Ragnarök Story mittlerweile durchspielen und beschäftigen uns nun intensiver mit den Nebenaufgaben.

Obwohl mittlerweile alles über die Story bekannt sein sollte, geben wird unser bestes so distanziert wie möglich über God of War Ragnarök zu berichten um Spoiler zu vermeiden.

God of War Ragnarök: Nicht überraschend – aber nicht weniger ein Meisterwerk

Die Erwartungen an God of War Ragnarök waren hoch. Der Vorgänger des God of War Reboots war nicht nur ein Meisterwerk und Game of the Year 2018, es konnte viele kluge Mechaniken von anderen meisterhaften Videospielen übernehmen und so Videospielmix bieten, der Spieler nicht nur Storytechnisch in seinen Bann zog, sondern Emotional und auch spielerisch eine Achterbahnfahrt bot.

Es wäre daher vermessen einen ähnlichen Innovationsanspruch an God of War Ragnarök zu stellen. Allerdings haben die Entwickler von God of War 2018 die Messlatte hoch gelegt und God of War Ragnarök musste mit ähnlichen mitteln genau so gut oder gar besser werden.

God of War Ragnarök: Ein Spiel wird Erwachsen.

Entwickler Sony Santa Monica Studios fährt gekonnt Formeln und Mechaniken des Vorgängers wieder auf. Entwickelt alles aber konsequent weiter. So hat die Story in God of War Ragnarök deutlich mehr Fahrt und mehr Wendungen. Es gibt mehr Charaktere, mehr Überraschungen und alles wird gefühlt noch imposanter, als im ohnehin schon grandios aussehenden Vorgänger dargestellt.

Gleich zu Beginn des Spiels fällt auf, dass einige Zeit vergangen ist. Atreus oder auch „Loki“, der Sohn von Kratos, ist vom Kind zum jungen Mann herangewachsen. Atreus ist selbständig geworden, übermütig, nimmt nun auch mal Sachen in die Hand und hinterfragt den Vater aus der Überzeugung hinaus, dass er falsch liegt. Zwar fehlt uns so ein Stück aus der Entwicklungsgeschichte von Loki, diese Designentscheidung ist aber auch für den Verlauf des Spiels nicht unwichtig.

In God of War 2018 gab es von einigen Spielern die Kritik, dass Kratos Sohn zu viel Raum hätte, Nervig sei. In God of War Ragnarök bricht Santa Monica dies, indem man Kratos auch andere Begleitpersonen zur Seite stellt. Wir teils sogar in Atreus Haut schlüpfen und ihn als „Hauptcharakter“ in ganz eigenen Abenteuern steuern. Ihr erhaltet daher deutlich mehr Abwechslung bei euren Begleitern und dem Spielgefühl.

Leveln, sammeln, rüsten, craften.

Wenn ihr durch die Welt lauft und einen Gegner nach dem anderen verprügelt, gibt es auch in God of War Ragnarök jede Menge Loot zu sammeln. Gegner lassen etwas fallen, Objekte hinterlassen Crafting Material, Kisten bieten euch großzügigen Loot. Alles was ihr macht gibt Erfahrungspunkte, die dann in Fähigskeitsbäume von Kratos und Atreus gesteckt werden können.

Das Kampfsystem wurde deutlich erweitert und bietet euch nun mehr Aktionen. Das Schild rückt Beispielsweise deutlich mehr in den Mittelpunkt und muss nun für bestimmte Mechaniken gezielt eingesetzt werden um z.b. fremde Schilde zu brechen. Es gibt komplett neue Waffen, mehr Fähigkeiten und ihr könnt euren Spielstil mehr Individualisieren. Einmal gelernt fühlt sich das ganze Kampfsystem fortgeschrittener an, da ihr nun auch ein wenig taktischer vorgehen müsst.

Unterschiedliche Ausrüstungsgegenstände könnt ihr finden, aber auch Craften. Ihr könnt euch mit besonders starken Gegnern anlegen, an Herausforderungen teilnehmen, Nebenaufgaben lösen. Ihr bekommt nicht nur ständig tolle Geschichten geboten, sondern am Ende auch immer Belohnungen in Form von Geld, Crafting Ressourcen, Items und co.

Serientypisch gibt es hier und da besondere Rätsel die zu besonderen Kisten führen, die eure Statusleisten vergrößern können und euch für spätere Herausforderungen Wappnen. Und davon gibt es viele, denn Santa Monica hat eine Vorgängerkritik verbessert und deutlich mehr Bossgegner in die Welt eingefügt. Das gilt sowohl für Story Bosse, als auch für Optionale Herausforderungsbosse.

Forschen und entdecken.

God of War Ragnarök bietet euch darüber hinaus aber auch eine klug gestaltete Welt. Wer relativ rasch durch die Story laufen möchte kann dies tun. Es gibt aber immer wieder Abzweigungen im Spiel, bei dem einer euren vielen Begleiter einen Hinweis streut, dass ihr deutlich mehr entdecken könnt, wenn ihr nun den Weg abseits einschlagt.

Da mit God of War Ragnarök auch mehr Welten zugänglich sind, könnt ihr deutlich mehr gebiete erforschen. Dabei berichten Kollegen dass sie um die 70 Stunden benötigt haben um alles zu entdecken. Soweit sind wir noch nicht.

Wenn man dran bleibt kann man die Story wohl in rund 20 Stunden meistern. Wir haben etwa 3 Tage, mit Pausen, gespielt, ohne jetzt genau die Zeit zu stoppen, bis dann die Endcredits der Story über den Bildschirm huschten.

God of War Ragnarök setzt Serientypisch aber auch auf viele Logikrätsel. Da Kratos neue Waffen, auch Atreus neue Pfeile erhält, gibt es einige Kombinationen mehr die für eine Lösung in Frage kommen.

God of War Ragnarök auf PlayStation 5 ein technisches Highlight.

Die Entwickler von Sony Santa Monica sind ja dafür bekannt fertige Spiele abzuliefern die nur wenig Fehler besitzen. Auch God of War Ragnarök ist technisch sehr meisterhaft umgesetzt. Grafisch sieht God of War Ragnarök wirklich sehr gut aus. Allerdings sind wir uns sicher, dass dies noch lange nicht das Ende der Möglichkeiten der PlayStation 5 darstellen wird und in einigen Jahren God of War Ragnarök zwar weiterhin ein hübsches Spiel ist, allerdings technisch noch brillianter PS5 Projekte für PS5 veröffentlicht sind.

Die Entwickler geben bei der PlayStation 5 Fassung den Spieler die Wahl, ob lieber detaillierte Pixel oder eher mehr FPS dargestellt werden sollen. Wer einen 120 Herz Fernseher sein eigen nennt, kann mit der Qualität der Pixel sogar soweit zurückschrauben, dass FPS Werte weit jenseits der 60 erreicht werden.

Absulute Highlights ist die cineastische Umsetzung der Story. God of War bringt nicht nur wieder einen großartigen Soundtrack von Bear McCreary mit. God of War bietet auch sehr aufwendig produzierte Zwischensequenzen die zwar in Ingame Engine abgespielt werden, aber Rendervideos kaum einen Nachteil innehaben.

Lobend wollen wir auch die deutsche Sprachausgabe betonen, die wirklich grandios umgesetzt ist. Probiert es mal aus, bevor ihr gewohnheitsmäßig die englische original Sprache einstellt.

Fazit:

God of War Ragnarök ist eine grandiose Erweiterung, die zwar nicht wie der Vorgänger die Serie neu erfindet, dafür aber die Systeme weiter denkt, ausbaut und in allen belangen mehr bietet. Ich lass zwar auch schon, dass das Spiel seinen Faden dadurch für einige Videospieltester verliert, wir sehen das jedoch anders. Vor allem da wie bereits im Test betont, Santa Monica durch die klugen Dialoge eurer Begleiter, immer wieder Anmerkungen macht wo es weiter zu Story geht und wo es andere Abenteuer zu erleben gibt.

Dabei ist God of War Ragnarök in so vielen Sektoren so überragend gut. Die Zwischensequenzen sind die besten ihrer Art, der Soundtrack ist packend und Emotional, die deutsche Sprachausgabe überragend, das Kampfsystem deutlich dynamischer und umfangreicher. Es gibt nicht nur mehr zu entdecken, es ist auch abwechslungsreich und sinnvoll mit viel Content aufgefüllt wurden.

Wir finden, wenn man hier etwas kritisieren will muss man schon das Haar in der Suppe suchen, denn God of War ist in jeglicher Form meisterlich.

Spannend für die Serie „God of War“ dürfte werden, wie es nun weitergeht. Die nordische Mythologie ist mit God of War Ragnarök nun abgeschlossen. Man könnte im ähnlichen Korsett nun verschiedene Szenarien von Kratos durchmetzeln lassen. Oder wird es den Entwicklern gelingen mit dem nächsten Teil eine ähnliche Neuererfindung zu gestalten?

Noch sind die Meinung zwischen dem „neuen God of War“ und dem „Ursprungs God of War“ sehr gespalten. Immer wieder gibt es langjährige Serienfans, die sich die alte Vogelperspektive und die brachialen Kämpfe zurückwünschen. Aber auch das neue Konzept hat sehr viele – vor allem auch neue Fans gefunden. Wir sind gespannt – was die Entwickler nun aus dem Vermächtnis machen. Denn eins scheint sicher – God of War wird weiter erzählt werden. Die Entwickler begeben sich jedenfalls schon mal in Stellung.

Wertung: 10 / 10

God of War Ragnarök ein Meisterwerk. Es gibt hier nichts zu Nürgeln, daher volle Punktezahl!